Flexibilität ist eine der Grundanforderungen des modernen Lebens. Das gilt erst recht für die Arbeitswelt. Arbeitgeber sehen es als vorteilhaft an, wenn sie zeitnah auf Auftragsspitzen reagieren können. Oft erlaubt es die Auftragslage einfach nicht, ein festes Arbeitsverhältnis einzugehen. Stattdessen ziehen die Unternehmen es vor, Arbeitnehmer projektbezogen im Rahmen der Zeitarbeit – auch Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung genannt – zu beschäftigen. Die Zeitarbeitsfirma schlüpft in die Rolle des Vermittlers und erledigt einen Großteil der administrativen Aufgaben von der Personalauswahl bis zur Entlohnung. Das Zeitarbeitsunternehmen übernimmt Rechte und Pflichten des Arbeitgebers, das heißt es ist auch für die Abrechnung mit Sozialversicherungsträgern verantwortlich und zahlt das Arbeitsentgelt während einsatzfreier Zeiten. Der Vorteil der Flexibilität besteht darin, dass der Arbeitnehmer in verschiedenen Unternehmen eingesetzt werden kann. Die Lohnkosten können für den Arbeitgeber außerdem günstiger sein, wenn für das Zeitarbeitsunternehmen günstigere Tarifverträge mit niedrigeren Stundenlöhnen und weniger Sozialleistungen gelten. Unter dem Strich ist es für Arbeitgeber vorteilhaft Auftragsspitzen mittels externer Kräfte abzufedern, während die Grundlast des Arbeitsaufkommens von der Stammbelegschaft geleistet wird. Sofern die Auftragslage dauerhaft gut bleibt und zwischen allen Beteiligten Einvernehmen besteht, gibt es prinzipiell die Möglichkeit Zeitarbeitsverhältnisse in feste Verträge umzuwandeln. Manche Zeitarbeitsfirmen, wie beispielsweise die hsi personaldienste hart & schenk Gmbh, haben sich gar darauf spezialisiert auf diesem Wege qualifizierte Mitarbeiter an ihre Auftraggeber zu vermitteln.
Für den einen oder anderen Beschäftigten kann es eine Herausforderung sein, sich immer wieder aufs Neue auf ein neues soziales Umfeld einstellen zu müssen. Besonders hochqualifizierte Mitarbeiter, etwa in der IT-Branche, dürfen mit einem Lohnzuwachs rechnen. Ein weiterer Vorteil für Arbeitnehmer könnte die Abwechslung zwischen verschiedenen Tätigkeiten und Unternehmen sein. Tatsächlich gelingt es Zeitarbeitsnehmern dadurch neue Einblicke zu gewinnen und sich für neue Aufgaben zu qualifizieren. Zudem gibt es auch Beschäftigte, die die Arbeitnehmerüberlassung als Einstieg in eine Festanstellung nutzen.
Gerade für Menschen, denen es schwerfällt einen Einstieg in die Berufswelt zu finden – etwa nach längerer Arbeitslosigkeit, Babypause oder Umschulung – kann es ein Vorteil sein, sich auf diesem Wege auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Auch Personen, denen bestimmte Qualifikationen fehlen, schaffen es in vielen Fällen mittels Leiharbeit der Arbeitslosigkeit zu entrinnen. Eine Beschäftigung über eine Zeitarbeitsfirma ist auf jeden Fall besser als eine Lücke im Lebenslauf, die langfristig gleichbedeutend mit einem Verlust an Qualifikation und schlechteren Jobchancen einhergeht.
Aus Sicht des Gesetzgebers führt kein Weg an der Zeitarbeit vorbei. Zahlreiche Arbeitsplätze konnten damit geschaffen werden. Die Globalisierung erfordert eine größtmögliche Flexibilisierung der Arbeitswelt unter den Rahmenbedingungen einer sozialen Marktwirtschaft. Ein Beharren auf festen Arbeitsverhältnissen mit mehr oder weniger starren gesetzlichen Kündigungsfristen hätte eine schlechtere Wettbewerbsfähigkeit und höhere Arbeitslosigkeit zur Folge.
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