Die Temperatur, welche uns täglich umgibt, ist messbar. Diese unterscheidet sich gravierend von der »gefühlten Temperatur«, die maßgeblich für unser Wohlbefinden verantwortlich ist. So kann die Behaglichkeit von Wärme in ein Hitzegefühl übergehen, wenn die Außentemperatur rapide ansteigt. Gleichermaßen ist das Kältegefühl ein bioklimatisches Maß, das den Menschen vor zu hoher Kälte schützen soll. Einflussfaktoren, welche die Temperaturempfindung entscheidend beeinflussen, ist die Atmung sowie der Temperaturunterschied zwischen Luft und Körperoberfläche. Dies wird allgemein Wärmehaushalt genannt, der durch Wärmeregulation und Kleidung ausgeglichen werden kann. Kühlgeräte dienen dem gleichen Zweck und sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Bei der Verwendung eines Kühlgerätes wird technisch zwischen zwei Anwendungsmöglichkeiten unterschieden: der Kälte- und Klimatechnik.

Die Kältetechnik beinhaltet alle Kühlgeräte und Anlagen, die zur Konservierung eines bestimmten Stoffes, einer Chemikalie oder Nahrungsquelle dienen. Dazu gehören zum Beispiel Kühl- und Gefrierschränke des täglichen Bedarfs, Tiefkühlschränke, Kühltruhen sowie Eisbereiter, Kühlräume und Kombigeräte. Im Gegensatz dazu unterscheidet die Klimatechnik jedwede Form von Klimaschrank, Kühlbrutschrank, Kühl- und Klimaraum sowie Neutralisationsanlage voneinander. Der Zweck einer Kühlung kann somit grundverschieden sein und ist vom jeweiligen Aufgabenfeld abhängig. Technisch gleich ist die Senkung der Temperatur im jeweils abgeschlossen Kompartiment. Diese liegt im Vergleich zur Umgebungstemperatur zumeist im Minusbereich der Celsius-Skala. Werden dabei Temperaturen unterhalb von Minus 150° C erreicht, wird dies Kryotechnik genannt. Da hier tiefkalte Gase wie flüssiger Stickstoff oder flüssiges Helium zur Anwendung kommen, wird die Technik in besonderem Maße beansprucht. Neben der zunehmenden Materialversprödung können Geräte durch Dampfdruckanstieg und thermischer Ausdehnung stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Inbetriebnahme einer Kälteanlage wird demzufolge je nach Gebrauch kategorisiert. Ein in Privatanwendung befindliches Kühl- und Klimasystem ist somit von der gewerblich und industriell genutzten Technik zu unterscheiden.


Kühl- und Klimageräte, welche privat genutzt werden, zählen zu den raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen). Gewerblich und industriell verwendete Anlagentechnik wird der Prozesslufttechnik (PLT-Anlage) zugeordnet. In puncto Trocknungs- und Kühlluftanlage werden diese Kühlaggregate überwiegend in Kühlhäusern der Nahrungsmittelindustrie und Fleischverarbeitung sowie in der Chemie- und Pharmaindustrie verwendet. Dabei ähneln sich die privat oder industriell-gewerblich genutzten Kälteanlagen untereinander. Diese bestehen aus vier Hauptkomponenten: dem Verdichter, Verflüssiger, Verdampfer sowie dem Drosselorgan. In diesem System wiederum zirkuliert ein Kältemittel, welches in geschlossen oder offenen Kälteanlagen als Arbeitsmittel eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich entweder um einen natürlichen oder synthetisch hergestellten Stoff. Des Weiteren findet eine Unterscheidung zwischen organischen und anorganischen Kältemitteln statt. Mit der Synthese FCKW-freier Kohlenwasserstoffe soll zudem gewährleistet werden, dass die zunehmende Anzahl an Kühlaggregaten keinen negativen Einfluss auf die Ozonschicht hat. Kühlgeräte stehen somit im Fokus des Treibhausgaseffektes und werden regelmäßig neuen Standards unterzogen. Privat werden derzeit alle Formen von Wärmepumpen, die sich mit Ausnahme der Bauchwasserwärmepumpe ebenfalls zur Kühlung eignen, heiß diskutiert. 

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